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SYMPOSIUM 2010 | WORT. MACHT. FORM
 
Projektbeschreibung des IX. Alpen-Adria Bildhauersymposium Maria Saal
Do. 15. bis Sa. 24. Juli 2010
 
Das neunte und vorletzte Bildhauersymposium in Maria Saal, im Juli 2010, geht neue Wege: An Stelle des üblicher Weise vorgegebenen Generalthemas sind es diesmal Gedichte des literarischen Genius loci und international gefeierten und ausgezeichneten Schriftstellers Peter Turrini, die den Bildhauern als Inspirationsquelle dienen. Die Texte (aus den Gedichtbäden "Ein paar Schritte zurück" und "Im Namen der Liebe") sind in vielen Sprachen übersetzt und werden selbst physisch vor Ort vorhanden sein. In der Landessprache des jeweiligen Künstlers oder Künstlerin und auf Deutsch.
 
Da die Gedichte einen unmittelbaren Bezug zu Maria Saal haben, zugleich aber in sechs Sprachen präsent sind und von Kulturschaffenden aus sechs Nationen "bearbeitet" werden, ergibt sich eine reizvolle Mischung aus Lokalkolorit und europäischer Dimension.
 
Auf welche Art und Weise die dreizehn eingeladenen Künstlerinnen und Künstler sich der Gedichte annehmen ist ungewiss. Es wird spannend sein, zuzusehen, wie die Bildhauerinnen und Bildhauer, zehn Tage lang, live und unter freiem Himmel, auf die Literatur reagieren: Ob sie sich deren Inhalte zu Eigen machen, bestimmte Bilder aufgreifen, oder auf Stimmungen reagieren. Ob sie zustimmen oder dagegenhalten. Ob sie interpretieren, neu schaffen oder zerstören. Ob sie frei improvisieren, neu- oder umdeuten, der Sprache eine andere Form zuweisen oder Gedichte schnitzen. Das interessierte Publikum bekommt jedenfalls wieder die Gelegenheit, den schöpferischen Prozessen beizuwohnen und mit den Künstlern in Kontakt zu treten.
 
Sowohl Peter Turrinis spontane Zustimmung, als auch die Begeisterung aller Bildhauer und Bildhauerinnen lassen vermuten, dass wir mit diesem Experiment einigermaßen richtig liegen. Erhöhtes Medieninteresse kündigt sich bereits jetzt an und entsprechender Publikumszuspruch ist zu erwarten.
 
Begleitet wird das Symposium wieder von einem bunten Rahmenprogramm, bestehend aus Musik, Tanz, Film und Literatur. Peter Turrini wird gelegentlich selbst anwesend sein, sich mit den Bildhauern austauschen und "Bei Einbruch der Dunkelheit", das 2006 uraufgeführte "Tonhofstück", im "Haus der Begegnung" lesen.
 
Das vorletzte Symposium wagt bewusst etwas Neues, weil es einiges über die Gefahren der Abnützung durch Wiederholung weiß. Diese Gefahren scheinen gebannt, und wenn alles gut geht, dann wird "WORT . MACHT . FORM" eine großartige Vorstufe zur Abschlussveranstaltung 2011. Dann schließt das Symposium mit einer Großveranstaltung, an der möglichst alle Bildhauer der letzten neun Veranstaltungen teilnehmen, seine Maria Saaler Pforten. Und hoffentlich gibt es dann auch den lang ersehnten, verkehrsfreien Verbindungsweg zwischen Dom und Freilichtmuseum, den beiden lokalen Hauptattraktionen. Gestaltet als Skulpturenpfad. Zur Freude und Inspiration der Maria Saaler Bevölkerung und den Besuchern der Marktgemeinde.
 

 
Mag. Heinz Ch. Hammerschlag, Organisator,
Maria Saal, 2009

 


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